Es war einmal eine junge hübsche Frau, die - erwachsen aus einer süßen Dirn - seit langer Zeit ein Umhang aus rotem Samt besaß, den ihre Großmutter ihr einst geschenkt hatte.
Hätte jemand in diesen Tagen in das Haus der jungen Dame geschaut, so hätte er sie Brot backen sehen, doch es schaute niemand.
Eines Tages machte sie sich auf in den Wald mit einem Laib Brot und etwas Getreide, wie es ihr ein Ritual seit der späten Kindheit war.
Früher wanderte sie so zu ihrer Großmutter, heute ohne ein wahres Ziel.
"Ich will schon alles gut machen", sagte sie sich und schritt weiter durch den Wald.
So kam es, dass sie an eine Gabelung gelangte, an der sie schon einhundert Mal entlang gegangen war, und doch zog es sie nicht wie sonst zum hellen, sondern in den dunklen Teil des Waldes hinein.
Tiefer und tiefer gelangte sie in den Wald, der immer dunkler und kälter wurde, doch sie kehrte nicht um.
Schließlich hörte sie einen Raben krähen, dann ganz viele.
Sie suchte den Himmel ab, doch sah sie den Schwarm der Raben nicht kommen.
Die Raben, magischer Natur, durchflogen ihre Brust und ließen eine Wunde mit schwarzem Blut zurück.
Hätte sich in diesen Tagen jemand in den dunkeln Teil des Waldes verirrt, so hätte er eine junge hübsche Frau gefunden, die, eine schwarze Wunde in der Brust, tot auf einer kleinen Lichtung lag, doch es verirrte sich niemand.
Vielen Dank an Caro, auch für die Gestaltung des Kostüms!