Darf ich vorstellen? Die neue.

Anderes
22.08.2013

Ich weiß, ich bin vielleicht etwas spät dran, jedoch wollte ich an dieser Stelle einmal meine Eindrücke über die D7100 schildern.

Meine besitze ich seit Mitte Mai und hatte schon einige Gelegenheiten, die Kamera ausgiebig zu testen.

Geplant war die D7100 als Ablösung meiner D5000, mit der ich einige Jahre fotografiert habe.

Erhofft habe ich mir von der neuen vor allem einen besseren Autofokus wie auch einen besseren Videomodus - vorweg: ich wurde nicht enttäuscht...

Weitere "Kritikpunkte" an meiner D5000 waren für mich auch die fehlenden Schnellzugriffe für den Autofokus und die Belichtung und der fehlende Support für einen richtigen Batteriegriff.

Also eines Donnerstags zufällig am Tag der Bekanntgabe der Ergebnisse der schriftlichen Abi-Prüfungen den Entschluss gefasst, einem recht großen Fotoladen in Hamburg-Altona einen Besuch abzustatten.

Sicherheitshalber hatte ich mir eine D7100 reservieren lassen - man weiß ja nie und gerade bei einer gut einstündigen Fahrt wäre es ärgerlich gewesen, mit leeren Händen wieder nach Hause zu fahren.

Die Oma geschnappt - die wollte sowieso sich mal die Hafencity anschauen - und ab ins Auto. Erster Schock: Es ist warm, sehr warm. Das kann ja was werden ohne Klima-Anlage...

Wenigstens war es halbwegs leer auf der A1. Trotzdem hätte ich wohl auch behaupten können, gerade einen Marathon gelaufen zu sein, jedenfalls denke ich, ähnlich ausgesehen haben, als ich in einer Nebenstraße, direkt am Fotoladen aus dem Wagen stieg.

Egal, im Laden ist es kühler, also rein und siehe da: Die Tür geht sogar auf. (Beim letzten Mal war ich kurz nach Ladenschluss dort - danke nochmal an dieser Stelle für's hereinlassen damals!)

Etwas umgeschaut, hin zur Kasse, noch einen Ersatz-Akku aufschwatzen lassen und mit über 1000 Euro weniger, aber einer Canon(!)-Tüte mit meiner neuen D7100 und einem Akku in der Hand wieder hinaus in die Hitze.

Direkt im Auto erstmal das neue Stück angeschaut. Wow, schwer ist das Teil und wertiger fühlt es sich an. Eins zu eins Vergleich mit der D5000: Ja, die D7100 gefällt.

Also das 50er dran, SD-Karte rein und anschalten. Huch? Keine Datums- und Spracheinstellungen? Egal, beides scheint richtig zu sein, ab in die Hafencity.

blog/images/dieneue/D71_1591.jpg"Zugegeben, das wäre auch locker mit der D5000 möglich gewesen"

Nachdem ein viel zu teurer Parkplatz gefunden war (2 (zwei!) Euro pro Stunde), war dann endlich ausprobieren angesagt. Beim ersten bewussten Blick durch den Sucher fällt sofort auf, dass dieser größer ist als bei der D5000 und vor allem werden die 51 Autofokus-Punkte nicht dauerhaft eingeblendet - nur der oder die aktive(n).

Erste Testschüsse mit dem 50er und dem AF-S 70-300 VR. Der Autofokus sitzt auf den Punkt. WOW und das echt schnell. Und auch wenn ich mir sage, die 24 Megapixel brauchst du nicht, die Vergrößerungsmöglichkeiten sind der Hammer. Lediglich der Druckpunkt des Auslösers ist etwas schwammiger als der der D5000, was mir persönlich nicht so gut gefällt. Allerdings findet ein guter Bekannter von mir dies gerade gut - Geschmackssache also.

Aber Nikon hat mal wieder das Tastenlayout geändert, die Vergrößerungs- und Verkleinerungstasten sind genau umgekehrt angeordnet im Vergleich zu der D5000, allerdings - das muss man zugeben - logischer. Plus ist nun oben, Minus darunter.

 

Die zusätzlichen Tasten der D7100 im Vergleich zur D5000 sind wirklich praktisch und durchaus sinnvoll angeordnet. Nur für jemanden, der selten mit der ISO-Automatik fotografiert, stört die Position des Knopfes: Man fingert immer direkt vor seinem Gesicht herum, wenn man die Empfindlichkeit verändern möchte, während man durch den Sucher blickt.

blog/images/dieneue/DSC_0718.jpg

Auch ist mir die Kamera etwas zu kurz, der kleine Finger rutscht schon, wie auch bei der D5000 unter die Kamera. Abhilfe wird da ein Batteriegriff schaffen, den ich auch dank Hochformatauslöser schon an der D5000 nicht mehr missen mochte.

Nach gut einer Stunde Hafencity und dem Kauf eines Brots und anderem Gebäck kapitulierten wir dann vor der Hitze. Ab nach Hause.

Als wir auf die Autobahn fuhren der zweite Schock des Tages: Stau. Die Heimfahrt wurde zur Geduldsprobe. Nach gut zwei Stunden waren wir dann wieder zu Hause.

Am PC beim Anschauen der Fotos folgte sogleich der nächste Schock: Die Ordnungsnummern begannen nicht bei 1 sondern bei irgendwas über 1500. Wurde die Kamera schon einmal benutzt? camerashuttercount.com liefert die Antwort: Ja, die Kamera hat schon mehr als 1000 Auslösungen auf dem Buckel noch bevor ich sie je in Händen hielt.

Das erklärt auch, dass die Kamera schon vorkonfiguriert war.

Was nun? Nach einigen E-Mails zwischen dem Fotoladen und mir lief es auf folgende Einigung heraus: Ich behalte die Kamera, bekomme aber als Entschädigung eine 32GB große UHS-1 SD-Karte.

Immerhin, ich hab drei Stunden im Auto sitzen gespart - dementsprechend auch Benzin - und habe eine nahezu neue D7100 mit einer High-Speed-Speicherkarte, die ich mir zugegebener Maßen selbst nie gekauft hätte.

Aber erst einmal zurück zur Kamera: Mit ihren 24 Megapixeln sind die RAW-Dateien der D7100 doppelt so groß wie die der D5000. Das macht sich sowohl beim Importvorgang als auch beim Bearbeiten der Dateien negativ bemerkbar. Eine RAW-Datei ist jetzt ungefähr 30 MB groß und daher dauert auch jeder Bearbeitungsvorgang ungefähr die doppelte Zeit im Vergleich zu den 15 MB großen Dateien der D5000.

Dafür ist allerdings das fertige Bild - zumindest subjektiv - schärfer, was wohl auch am nicht mehr vorhandenen AA-Filter liegt.

blog/images/dieneue/D71_1596.jpg"Die krisseligen Stellen sind kein Rauschen, sondern die Beschichtung der Fenster der Elbphilharmonie."

Fazit:
Alles in allem ist die D7100 eine super Kamera. Verglichen mit der D5000 fällt vor allem das Gewicht und die Wertigkeit des Gehäuses positiv auf, wie auch der größere Sucher und die zusätzlichen Schnellzugriffe. Schade, dass Nikon seit geraumer Zeit den ISO-Knopf links neben dem Display hat, aber daran kann man sich gewöhnen und haben viele Nikon-Benutzer sicherlich schon längst getan.